
Als Strategieberater müssen wir mit einem Dilemma leben: Unternehmen in der Strategiekrise glauben, dass sie keine Beratung brauchen, Unternehmen in der Ertrags- oder Liquiditätskrise meinen, dass eine neue Strategie sie wieder in die Erfolgsspur bringen wird. Wir hören regelmäßig „es geht doch gut, wir machen Gewinne“ und müssen ebenso regelmäßig sagen „für einen Strategiewechsel ist es zu spät, es fehlen die Mittel ihn zu implementieren“.
Warum ist es so schwierig Strategiekrisen zu erkennen?
Strategiekrisen sind gekennzeichnet durch die Erosion von Erfolgsfaktoren, die Vernachlässigung neuer Marktentwicklungen sowie durch eine unprofilierte Markenausrichtung.
Das Problem: keines dieser Merkmale schlägt sich in Controlling-Kennzahlen nieder. Die Marktanteilsentwicklung wäre ein aussagefähiger Frühindikator, sie wird in mittelständischen Unternehmen aber selten gemessen.
Uns scheint, dass die Unternehmenskultur einen entscheidenden Hebel darstellen kann. Wir haben Unternehmen kennengelernt, die sich nie mit dem Erreichten zufriedengeben, sondern permanent besser werden wollen. Für sie sind Strategiekrisen ebenso wenig sichtbar wie für andere Unternehmen, aber da sie aus Prinzip alles ständig auf den Prüfstand stellen, entgeht ihnen keine Strategiekrise. Und da sie diese proaktiv angehen, bleiben ihnen i.d.R. Absatz-, Ertrags- und Liquiditätskrisen erspart.
Erfolgsfaktor Unternehmenskultur!
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