
Alle reden von Content Marketing und Storytelling! Und wenn alle von etwas reden, kommen meistens Unschärfen, manchmal sogar Missverständnisse in die Debatte.
Content Marketing ist untrennbar mit sozialen Netzwerken verknüpft. Erst Medien wie Facebook oder Youtube haben es möglich gemacht, Inhalte informierenden, beratenden oder unterhaltenden Charakters mit großer Geschwindigkeit zu verbreiten. Das Zauberwort heißt „Shareabality“, so furchtbar es auch klingt!
Storytelling ist eigentlich ein ganz alter Hut, denn Geschichtenerzählen ist die Grundform menschlicher Kommunikation. Das menschliche Bewusstsein ist narrativ, nicht logisch-abstrakt, was zur Folge hat, dass wir uns Geschichten einfach viel besser merken können als Zahlen und Fakten. Daran hat sich die Werbebranche irgendwann erinnert – die Filmbranche wusste es schon immer.
Fügen wir die Elemente also zusammen: mit Geschichten (idealerweise in – bewegten – Bildern) kann man Nutzer sozialer Medien für seine Anliegen (z.B. die Stärkung von Marken) gewinnen.
So weit, so gut, aber hier beginnt die Verwirrung! Denn Geschichte ist nicht gleich Geschichte: manche Geschichten halten einen allenfalls im Gespräch, leisten aber nichts für das Profil einer Marke.
Storytelling wird aber erst interessant durch sein strategisches Potential! Denn während Produkte zunehmend auswechselbar sind, sind Markenstories differenzierend individuell. Und oft auch emotional verbindend.
Hier zwei „Gründungs-Klassiker“:
– Bertha Benz fuhr 1888 ohne Wissen Ihres Mannes von Mannheim nach Pforzheim, um mit der ersten „Fernfahrt“ eines Automobils Vorbehalte der Kunden auszuräumen
– Rolex konstruierte die erste wasserdichte Uhr, mit der eine Schwimmerin 1927 den Ärmelkanal durchquerte
Daraus bildeten sich Markenmythen, die bis heute wirken.
Geschichten liefern die entscheidenden Marken-Interpretationshilfen und schaffen so eine Markenwelt, an der Menschen teilhaben können.
Steigern lässt sich dieser Effekt noch durch einen archetypischen Fit. Archetypen sind unbewusste Deutungsmuster; sie sind „kollektiv gelernt“ und werden damit noch schneller wahrgenommen und besser erinnert.
Fassen wir zusammen: Beim Content Marketing gilt es zu unterscheiden zwischen bloßem „Futter“ für soziale Medien und markenprofilierenden authentischen Geschichten.
Nur strategisches Storytelling bringt Unternehmen voran!
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