Nach China (Teil 3)

Nach China (Teil 3)

Was können wir tun?

Wenn wir uns nicht damit begnügen wollen, die Eintrittskarten chinesischer Touristen in Neuschwanstein oder Heidelberg abzureißen (diese Option bleibt uns allemal, denn Deutschland ist präferiertes Reiseland kulturinteressierter Chinesen), sollten wir erkennen, dass Deutschlands Zukunft in China liegt („inbound“ und „outbound“).

Beispiel: ein junger deutscher Unternehmer, der spezielle Langstrecken-Drohnen konstruiert und vermarktet, ist vor einigen Monaten nach Jieyang gegangen, weil der Markt in Deutschland, so neuartig er auch ist, aufgrund aktueller Regulierungen schon wieder vor dem Aus steht, von Spielzeug-Drohnen für die Kids mal abgesehen.

Wenn deutsche Unternehmen also nach China gehen sollten und das sollten sie (auch weil chinesische Wirtschaftsförderung ihren Namen tatsächlich verdient!), fragt man sich natürlich, warum Chinesisch an deutschen Schulen noch nicht regelmäßig angeboten wird (es wird von einem knappen Fünftel der Weltbevölkerung gesprochen, was man etwa von Französisch nicht behaupten kann, von Latein ganz zu schweigen). Es ist immer wieder erstaunlich, wenn einen junge Chinesen in fließendem Deutsch ansprechen und auf Nachfrage mitteilen, dass sie noch nie in Deutschland waren. Da stehen ein effizientes Lehrangebot, aber auch Fleiß und Ehrgeiz dahinter!

Generell lässt die Förderung von Talenten bei uns zu wünschen übrig. China setzt dagegen konsequent auf Human Resources-Maßnahmen, um die Besten in Schlüsselpositionen zu bringen.

Als Land der Dichter und Denker haben wir manchmal gewisse Pragmatismus-Defizite. Wir müssen das politische System Chinas nicht lieben und wir sollten auch nicht glauben, dass das Reich der Mitte in Ehrfurcht vor moralisierenden Gutmenschen im kleinen Deutschland in die Knie geht.

Es geht um Interessenpolitik! China rollt uns den roten Teppich aus, weil wir zur Erreichung der ambitionierten Ziele des Plans 2025 gebraucht werden.

China lädt innovative deutsche Unternehmer ein, ihre Ideen vor Ort zügig umzusetzen und erfolgreich weltweit zu vermarkten. Sollte man eine solche Chance verstreichen lassen?

Eine Reise in die Metropolen Chinas kommt einem bisweilen wie eine Reise in die Zukunft vor! Es hat zugleich etwas vom deutschen Wirtschaftswunder des vergangenen Jahrhunderts.

Für Deutschland öffnet sich in China gerade eine Tür. Gehen wir einfach durch: Back to the Future!

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