„Nach China“ (Teil 2)

„Nach China“ (Teil 2)

Warum überholt uns China?

Die längerfristige Perspektive sieht für Deutschland m.E. nicht besonders rosig aus, weil die „gelenkte Marktwirtschaft“ Chinas unserem Wirtschaftsmodell sichtbar überlegen ist. Dies festzustellen bedeutet nicht, die Errungenschaften westlicher Demokratien kleinzureden. Aber: wegweisende Innovationen und Mega-Projekte brauchen mehr Wagemut und Risikokapital als private Investoren (wenn sie nicht gerade Google oder Apple heißen) aufbringen können.

Hinzu kommen die Realisierungszeiträume. Es ist ja bekannt, dass in der Zeit, in der in Deutschland ein Haus gebaut wird, in China eine Stadt entsteht. Langjährige Planfeststellungsverfahren mit Klagen durch alle Instanzen sind für private Investoren nicht zu verkraften.

Nur das visionäre Denken und konsequente Commitment staatlicher Institutionen ermöglicht große Schritte – das macht uns China vor.

Seit Helmut Schmidt Menschen mit Visionen zum Arzt schicken wollte und sozialökologischen Milieus das Wohlergehen von Marienkäfern und Regenwürmern wichtiger ist als die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft, ist das, was Amerikaner „Think big“ nennen, in Deutschland langatmigen und kleinkarierten Detailbetrachtungen gewichen.

Folge sind Regulierungen aller Art. Lassen Sie mal einen international renommierten Architekten ein Bauwerk in Deutschland realisieren: was von den kühnen Entwürfen „auf Papier“ umgesetzt werden kann, ist am Ende in aller Regel 0-8-15. Man darf einfach nicht anders bauen!

Und China? Kreativ, differenzierend, spektakulär!

 

Lesen Sie in Teil 3, was wir tun können

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