
Wert ist ein einfaches deutsches Wort mit 4 Buchstaben, alle schön nebeneinander angeordnet auf der PC-Tastatur. Aber was bedeutet Wert?
Wenn Sie einen Geisteswissenschaftler fragen, wird er von ethisch-moralischen und sozialen Maßstäben sprechen. Er definiert Werte ideell.
Ein Wirtschaftswissenschaftler wird Wertschöpfung als Ziel ökonomischen Handelns beschreiben. Er definiert Werte materiell.
So weit so gut! Jetzt stehen ideelle und materielle Werte aber bisweilen in Konflikt zueinander: kurzfristiges Gewinnstreben etwa gefährdet Nachhaltigkeit. Und teilweise kann das eine nicht ohne das andere existieren, etwa wenn Konsumenten bereit sind für die Befriedigung ideeller Werte Geld zu bezahlen.
Was also ist was wert?
Was nichts kostet ist nichts wert, sagt man. Das heißt im Umkehrschluss: was keinen Wert hat, hat keinen Preis und trägt damit nicht zur Wertschöpfung bei. Früher lagen Werte allein im Produkt, dann in der Funktion, heute oft in der Identifikation mit Markenwelten. In der Wohlstandsgesellschaft hängt materielle Wertschöpfung (das „Ertragsmodell“) mehr denn je an der Erfüllung immaterieller Werte (die „Value Proposition“).
Der Wettbewerb der Deutungshoheit zwischen Geistes- und Wirtschaftswissenschaftlern schwächt sich in dem Maße ab, wie die Werterelevanz zunimmt. Jedes erfolgreiche Geschäftsmodell muss Wertangebot und Wertschöpfung in Einklang bringen.
Und das ist auch gut so …
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